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Das Kinderheim
„Lar Jesus e Amor“

in Duque – de – Caxias / Brasilien Wir unterstützen das Kinderheim in Brasilien, einer über 2 Mio Einwohner zählenden Stadt. Sie liegt unweit von Rio de Janeiro und hat viele Armen- und heruntergekommenen Mittelstandsviertel.
Das Kinderheim „LAR Jesus é Amor" (Jesus ist Liebe) wurde 1990 aufgrund einer privaten Initiative ins Leben gerufen. Die Kommune stellte damals ein Grund­stück zur Verfügung, mit dem Auftrag, es für einen sozialen Zweck zu nützen. Donna Irani Silva Soares, die heutige Heimleiterin, hatte sich schon seit vielen Jahren um bedürftige Kinder gekümmert. Sie nahm nun die Herausforderung an, den Aufbau eines Kinderheims zu wagen.
Als Frau Monteil-Streif (Lehrerin der Klosterschule) im Herbst 1992 erstmals in dieses Kinderheim kam, traf sie auf eine Einrichtung mit drei kleinen Zimmern und einer Küche mit Esswinkel. Die sanitären Einrichtungen bestanden aus einem einzigen WC und einer Kaltwasserdusche. Das musste für die etwa 40 Kinder im Alter von 0 bis etwa 8 Jahren ausreichen. Die Wäsche für die Kinder wurde von Hand im Hinterhof gewaschen. Einzige Angestellte war die Köchin. Alle anderen Tätigkeiten wurden durch freiwillige Helferinnen und durch die Familie der Heimleiterin geleistet.
Finanzielle Zuwendungen von staatlicher und städtischer Seite gab es in sehr geringem Um­fang und die Lebensmittelrationen, die pro Kopf zur Verfugung gestellt wurden (Reis, schwarze Bohnen, Milchpulver) reichten nicht einmal bis zur Mitte des Monats. Alles andere musste „organisiert" werden: z.B. Gemüsereste im Supermärkten etc. Medizinische Versorgung und pädagogische Betreuung waren aus finanziellen Gründen unvorstellbar.
Nachdem in der Schule von diesen Verhältnissen berichtet wurde, entstanden spontan einige Schülerinitiativen, um diesem Kinderheim über die größten Schwierigkeiten hinwegzuhelfen. Da zu dieser Zeit in Brasilien eine galoppierende Inflation herrschte, hatten D-Mark und Dollar eine sehr hohe Kaufkraft, was die Hilfe aus Offenburg umso intensiver machte.
In der Schule entstand eine „Eine-Welt-AG“. Über viele Jahre wurden Informationen erarbeitet, die dann regelmäßig an Info-Tafeln der gesamten Schule ausgehängt wurden. Außerdem organisierte sie für die Schulgemeinschaft Projekte zu „Eine-Welt-Themen“. Der Schwerpunkt lag aber in Aktionen, mit denen das Kinderheim finanziell unterstützt wird. So gibt es beispiels­weise an den Elternsprechtagen ein Cafe in der Schulaula und zu Weihnachten wird über einen Basar Geld gesammelt. Wie sehr das Kinderheim im Bewusstsein der Schülerinnen verankert ist, erkennt man daran, dass immer wieder einzelne Klassen eigenständig Geld für das Projekt sammeln.
So fand z.B. in einer 6. Klasse im Rahmen des Sportunterrichts ein Spendenlauf statt. Sponsoren konnten sich an den gelaufenen Kilometern durch Spenden beteiligen.
Die Gelder aus den Schulaktionen werden vor Ort hauptsächlich für Baumaßnahmen ver­wendet und für dringend erforderliche Anschaffungen. Zum täglichen Lebensunterhalt tragen wir nicht bei, um keine Abhängigkeiten zu schaffen.
Inzwischen hat das Kinderheim baulich seine maximale Ausdehnung erreicht. Es gibt ausreichend Schlaf- und Waschgelegenheiten für die 40 -50 Kinder. Spezielle Räume für die Kleinsten ermöglichen eine angemessene Versorgung durch mehrere Angestellte. Auch nachts steht eine Kinderschwester zur Verfügung. Die Wäscherei verfügt inzwischen über eine Industriewaschmaschine und einen Trockenschrank um der Wäscheberge Herr zu werden. Der dortigen regionale Lions- und der Rotary-Club helfen immer wieder mit Sachspenden aus.
Vor einigen Jahren wurde eine Lehrerin für die Vorschulerziehung der älteren Heimkinder eingestellt. Sie wird ausschließlich aus Deutschland finanziert über ein System von Teilpatenschaften. Das heißt, ein Pate verpflichtet sich, für mindestens ein Jahr monatlich einen Betrag von heute mindestens 5 € zu bezahlen.
Dieses System fand innerhalb und außerhalb der Schule schnell Freunde, sodass die Finanzierung der Lehrerin inzwischen ge­sichert ist. Diese Vorschullehrerin ist für eine erfolgreiche Teilnahme am Regelunterricht der staatlichen Schulen notwendig. Ohne diese Alphabetisierung haben Vorschulkinder in Brasilien kaum eine Chance in Klassen von 70 - 80 Kindern erfolgreich zu sein. Eine gute Schulbildung ist die einzige Hoffnung auf ein Ausbrechen aus dem Teufelskreis der Armut.
Gefördert wird die Einrichtung einer Kindertagesstätte in der Nähe des Kinderheimes. Dort sollen ärmere berufstätige Mütter ihre Kinder unterbringen können. Die Mütter können somit einen Teil zum Leben selbst erwerben. Die Kinder werden dabei nicht der Straße überlassen. Der Bau und Ausbau geht mit unserer Hilfe zügig voran. Im August 2004 fand eine offizielle Einweihung in Anwesenheit des Deutschen Botschafters statt.
Allerdings ist das Haus damit noch lange nicht fertig. Es braucht weiterhin unsere Unterstützung zur weiteren Ausgestaltung und Einrichtung. Durch unsere Spenden signalisieren wir aus Deutschland der örtlichen Kommunalverwaltung eine weitere finanzielle Unterstützung. Das hat dann gesteigerte Zuschüsse der örtlichen Behörden zur Folge. So bedingt eins das andere.
Aus den Schulaktivitäten heraus entstand der Verein:DAS NETZ e.V.
Verein zur Unterstützung hilfsbedürftiger Menschen in der Einen Welt e.V.Eine der Hauptschwerpunkte ist die Unterstützung des Kinderheimes und der Kindertagesstätte in Brasilien. Der Verein übernimmt ehrenamtlich die Korrespondenz mit den Trägern vor Ort, sammelt die Spenden und organisiert die Patenschaften. Die nötigen Aktivitäten werden in Deutschland koordiniert und der Transfer des Geldes veranlasst. Wir freuen uns natürlich über jede Unterstützung!

E-Mail:
info@das-netz-ev.de